Der menschliche Fuß ist eine "technische" Meisterleistung der Natur. Er besteht aus 26 Knochen, 31 Gelenken, 29 Muskeln, 50 Bändern, etwa 500 Venen, Adern und Kapillaren und noch einmal so vielen Nervenenden. Dieses Wunderwerk ist tagtäglich hohen Belastungen ausgesetzt. Bei jedem Spaziergang müssen unsere Füße mehr als 100 Tonnen Gewicht bewegen. Selbst Menschen, die viel sitzen, machen dennoch ungefähr 10000 Schritte am Tag. Diese Beanspruchung - ein Jogger erzeugt bei jedem Schritt eine Stoßwelle, die einem Erdbeben der Stärke 4 entspricht - können unsere Füße nur bewältigen, indem die Last des Körpergewichts mittels des Muskelgewebes und der Fettzellen der Fußsohle auf eine größere Fläche verteilt wird. Der besonderen Gewölbeform des Fußes kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Kein anderer Körperteil wird im Laufe eines Lebens ähnlich stark belastet. Unsere Füße tragen unser gesamtes Körpergewicht, federn die Erschütterungen beim Gehen ab, halten uns im Gleichgewicht, gleichen Unebenheiten des Untergrunds aus und können Gegenständer oder in den Boden greifen. Sie sind von einem dichten Geflecht von Nerven durchzogen. Ständig liefern diese Informationen über z.B. die Bodenbeschaffenheit oder die Temperatur. Besonders angenehm ist das Barfußlaufen in lockerer, leicht feuchter Erde, da die Fußsohle weich und exakt an die Fußgröße angepasst in den Boden gebettet wird. Die meisten Menschen empfinden zärtliche Zuwendung (z.B. Streicheln, Massage, Pflege) als ausgesprochen angenehm und eine erhebliche Zahl - viele wissen garnicht von ihrer Empfindsamkeit - Menschen können an den Füßen sexuell stimuliert werden. Die Bereiche der Großhirnrinde, die die sensorische Information von unseren Füßen entgegennehmen und verarbeiten, befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Bereichen unseres Gehirns, die für die Genitalien "zuständig" sind. Durch Stimulierung eines der beiden Bereiche kann man - je nach individueller Empfindsamkeit - Empfindungen erzeugen, die auch im benachbarten Bereich wahrgenommen werden (siehe hierzu auch den Abschnitt über Prof. Dr. Ramachandran).
Für viele Menschen strahlt ein schöner gepflegter Fuß eine große Attraktivität aus und Menschen, die ihre Füße vernachlässigen, signalisieren damit, dass sie wohl auch sonst ihrem Körper nicht die Beachtung schenken, die er verdient. Er schöner Fuß kann Blicke auf sich ziehen und Nagellacke, Fußbemalung, oder -tätowierung und Schmuck werden immer beliebter. Für einige Menschen hat sich der Fuß (und seine Bekleidung) sogar zum Fetisch entwickelt.
Angesichts der beschriebenen Schwerstarbeit, die unsere Füße für uns verrichten, der Schönheit eines gesunden, gepflegten Fußes und seiner Sensibilität, ist jeder Mensch gut beraten, sich gut um seine Füße zu kümmern und ihnen die Beachtung zu schenken, die sie zweifellos verdienen. Regelmäßige Pflege, passendes Schuhwerk und Sorge um die Gesundheit der eigenen Füße trägt entscheidend zu unserem Wohlbefinden bei. Schenken Sie ihren Füßen nicht erst dann Aufmerksamkeit, wenn es "zu spät" ist, sich Fußbeschwerden einstellen, die Haut rauh und rissig ist oder ein Fußpilz sein Unwesen treibt! |
Das kleine Fußlexikon
